Projekte
Österreich

Monte Verde

STANDORT
Wien, Österreich
ARCHITEKT
AWZT, Wien
JAHR
2005
PRODUKTE
KeraTwin

Eine nachhaltige Geschichte

Wienerberg-City ist ein relativ junger Stadtteil der österreichischen Hauptstadt und geprägt von modernen Hochhäusern. Eines davon ist der Wohnturm Monte Verde (italienisch für grüner Berg). Die Keramikfassaden der Längsseiten geben ihm eine besondere Ausstrahlung und Anmutung. Fertiggestellt wurde das Wohnhochhaus bereits 2004. Warum es heute in der dichten Bebauung wieder von sich reden macht, ist die beispiellose Lebensqualität und Nachhaltigkeit, mit der der ökologische Baustoff Keramik nach 18 Jahren städtebaulich immer noch seine Wirkung entfaltet.

In kräftigem Grün ragt der Wohnturm Monte Verde 77 Meter in die Höhe. Mit seinen 27 Geschossen steht er an einem der höchstgelegenen Punkte Wiens: im Stadtteil Wienerberg-City in unmittelbarer Nähe zum gleichnamigen Naherholungsgebiet. 2004 wurde das Hochhaus mit insgesamt 188 Wohneinheiten fertiggestellt. Was an den nach Osten und Westen ausgerichteten Längsseiten so markant Zeichen setzt, sind die Keramikfassaden von Agrob Buchtal. Das Grün ist eine Sonderfertigung der Keramikspezialisten für den Architekten. „Die Farbigkeit steht für Natur, Frische, Leben und wirkt beruhigend und positiv“, sagt der Architekt des Wohnturms, Albert Wimmer. „Gerade im Ensemble mit den umliegenden Hochhäusern nimmt es eine elegante Haltung ein.“ Zu diesem Ensemble gehören zum Beispiel die 127 und 138 Meter hohen gläsernen Twin Towers. Albert Wimmer hat deren Transparenz aufgenommen, indem er an den schmalen Seiten im Süden und Norden des Wohnturms Monte Verde zweischalige Glasfassaden mit Loggien und Balkonen gesetzt hat.

Die Eigentümerin, die Gemeinnützige Bau- u. Wohnungsgenossenschaft „Wien-Süd“, muss nur die schmalen Glasfassaden putzen. Die Keramikplatten sind bei Agrob Buchtal mit Hytect-Technologie veredelt. Das senkt nicht nur die Betriebskosten, sondern ist auch ökologisch und nachhaltig: Es braucht keine chemischen Mittel, um die Keramikplatten sauber zu halten. Wie das geht? Nanopartkel aus Titanoxid werden bei hohen Temperaturen in die Oberfläche der Keramik eingebrannt. Das Titanoxid wirkt wie ein Katalysator, der eine Reaktion zwischen Licht, Sauerstoff und Luftfeuchtigkeit in Gang setzt, sobald die Sonne auf die Fliesen scheint. Der freigesetzte Aktivsauerstoff zersetzt Mikroorganismen wie Bakterien, Schimmelpilze, Algen, Moose oder Keime und hemmt deren Wachstum. Weil Hytect-Fliesen darüber hinaus hydrophil sind, werden Staub, Schmutz und andere Partikel bei jedem Regen von den Fassaden abgewaschen. Sie reinigen sich also selbst. Durch Photokatalyse werden außerdem Stickoxide und andere Schadstoffe aus Verkehr oder Industrie reduziert. Eine gute Unterstützung des Stadtklimas, gerade in dicht bebauten Städten wie Wien.

„Auch nach 20 Jahren ist die grüne Fassade in einem Zustand wie neu, wirkt frisch und sauber und verleiht dem Gesamtbauwerk ein hochwertiges Erscheinungsbild“, sagt Architekt Wimmer. Benedikt Hartmann von „Wien-Süd“ bestätigt das: „Die Keramikfliesen sind immer noch in einem sehr schönen Zustand. Der Reinigungsaufwand ist minimal und fällt nur bei eventuellen Sonderreinigungen an.“ Beispielsweise habe mal ein Wasserspeier des Flachdachs Kalkablagerungen verursacht, die dann aber nach der Installation einer Regenabfallleitung problemlos entfernt werden konnten. Auch der Farbton verändere sich nicht. „Im Laufe der Jahre war immer mal wieder die eine oder andere Keramikplatte zu erneuern“, so Hartmann. „Die Tauschplatten, die in einem dunklen Kellerraum lagern, sind nicht von den ursprünglichen zu unterscheiden.“

Grün ist übrigens auch im Inneren des Gebäudes Programm: „Der Wohnturm ist durch innere Grünräume in Form von Atrien durchwebt“, erläutert Architekt Wimmer. Innerhalb dieses Gefüges gibt es zudem Erlebnisgärten. Neben zum Teil geschossübergreifenden Gemeinschaftseinrichtungen wurden auch mehrere Freizeitbereiche integriert – darunter ein solarbeheiztes Schwimmbad auf dem Dach, von dem der Blick in die ebenen Weiten des Wiener Beckens fällt.

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Die Keramikfliesen sind immer noch in einem sehr schönen Zustand. Der Reinigungsaufwand ist minimal und fällt nur bei eventuellen Sonderreinigungen an.

– Benedikt Hartmann, Gemeinnützige Bau- u. Wohnungsgenossenschaft „Wien-Süd“

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