Das Projekt House Barje des Architekturbüros Počivašek Petranovič ist ein Beispiel moderner, minimalistischer Architektur mit eindrucksvoller Fassadengestaltung. Für ein junges Paar mit integriertem Yoga-Studio entworfen, liegt das Haus in den Marschlandschaften von Ljubljana Barje – einer Gegend, geprägt von Weite, Natur und vereinzelten Gebäuden.
Der eingeschossige Bau fügt sich harmonisch in die flache Umgebung ein und kombiniert zeitgemäßen Wohnkomfort mit einer starken Verbindung zur Natur. Besonderes Highlight ist die außergewöhnliche Keramikfassade: schlanke, schwarz-blaue Fliesen der Serie Craft von Agrob Buchtal verleihen der Fassadenverkleidung Tiefe und Ausdruck. Je nach Lichteinfall verändert sich ihr Erscheinungsbild – ein Spiel aus Reflexionen, das die Architektur mit der Natur in Beziehung setzt.
Fassadenplatten aus Keramik als gestalterisches Herzstück
Die verwendeten Fassadenplatten aus glasierter Keramik setzen starke visuelle Akzente und spiegeln gleichzeitig die Materialität der Umgebung wider. Die traditionelle Ziegelsprache wurde modern interpretiert, was dem Gebäude einen klaren, aber warmen Ausdruck verleiht. Ein integriertes Edelstahlrinnensystem sowie eine Zisterne zur Regenwassernutzung unterstreichen die funktionale Präzision der Fassadengestaltung.
Architektur im Dialog mit dem Ort
Der längliche Baukörper gliedert das Grundstück in zwei Zonen: einen offenen Bereich im Norden und einen geschützten Garten im Süden. Aufgrund des weichen Bodens wurde das Haus als Leichtbau auf einer Stahlbetonplatte mit Holzpfählen errichtet. Das geneigte Dach mit tiefen Überständen schützt vor Sonne und Regen und erzeugt stimmungsvolle Lichtverhältnisse.
Im Grundriss folgt das Haus einer klaren, linearen Raumabfolge. Kleine Atrien und Nischen sorgen für Licht, Luft und Blickbezüge nach außen. Die Raumstruktur ist flexibel, funktional und zugleich ästhetisch durchdacht. Besonders hervorzuheben ist das separate Yoga-Studio im Eingangsbereich – ein ruhiger Ort der Konzentration.
Materialität und Konstruktion
Neben der prägnanten Keramikfassade prägt der bewusste Einsatz von Materialien die Architektur. Die Außenwände bestehen aus Beton-Hohlblocksteinen, die im Inneren teilweise sichtbar bleiben. Das Dach aus leichter Holzkonstruktion mit aluminiumfarbenem Wellblech ergänzt die moderne Formsprache.
Im Inneren setzt sich der minimalistische Stil fort: weiße Wände, Sperrholz-Trennwände mit integrierten Möbeln und polierte Betonböden schaffen eine reduzierte, aber wohnliche Atmosphäre. Große Glasflächen verbinden Innen- und Außenraum und lassen viel Licht ins Haus. Die naturnahe Bepflanzung mit Rasen und einzeln stehenden Bäumen unterstreicht die Einbettung in die Landschaft.
Fazit: Ein Haus, das lebt und atmet
House Barje zeigt, wie moderne Fassadenverkleidung und durchdachte Raumgestaltung in Einklang mit der Umgebung treten können. Die markante Fassadengestaltung mit Keramik verleiht dem Haus Charakter, ohne aufdringlich zu wirken. Die Architektur reagiert sensibel auf den Standort, erfüllt funktionale Anforderungen und bleibt dabei ästhetisch überzeugend – ein gelungenes Beispiel für zeitgenössisches Bauen mit starken gestalterischen Elementen.