Das vom Architekturbüro 3XN rund 200 Kilometer südwestlich von Stockholm realisierte Tinnerbäcksbadet präsentiert sich als Raumkomposition in erdig-warmen Farbtönen. 18.000 m² Keramikfliesen von Agrob Buchtal spielen hierbei eine tragende Rolle. Denn das langlebige Material aus natürlichen Rohstoffen trägt nicht nur zur zeitlos-eleganten Raumatmosphäre bei, sondern lässt auch eine lange Nutzungsdauer erwarten – eine der wichtigsten Grundvoraussetzungen nachhaltiger Architektur.
Inspiriert vom Wasser als natürliches, dynamisches Element
Das 1965 an einem Badesee in Linköping eröffnete Tinnerbäcksbadet war in die Jahre gekommen, und weil zudem sein Umfeld nachverdichtet werden sollte, initiierte die Stadt einen internationalen Architektenwettbewerb für einen Neubau mit deutlich erweitertem Angebot. Wesentlich für den Wettbewerbserfolg des dänischen Büros 3XN war das sensible Einfügen des Neubaus in die städtebauliche Situation. Die Architekten entwarfen ein Gebäude, das sich am neuen Quartiersplatz als klar strukturiertes, kompaktes Volumen präsentiert, während seine wellenförmige Grundrissform auf der Gebäuderückseite fließende Übergänge zur Grünfläche rund um den Badesee ermöglicht.
Im Bauteil am Quartiersplatz befinden sich im Erdgeschoss der Haupteingang, sämtliche Umkleiden und die Kurs- und Therapiebecken. Darüber liegen der Fitness- und der Spa-Bereich mit Whirlpool, Dampfbad, Saunen und Entspannungsbecken. Zum Raumprogramm gehören zudem ein 25-Meter-, ein 50-Meter- und ein Sprungbecken, ein Familienbad mit Wasserrutschen, Kinder- und Wellenbecken – verteilt auf drei zum See als Wellenspitzen ausgebildete Baukörper. Umlaufend diagonal zugeschnittene Fensterbänder und unregelmäßig gewellte Blechpaneele bilden eine vereinheitlichende Gebäudehülle, die vom Wasser als natürliches, dynamisches Element inspiriert ist.
Natürliche Materialien und Farben
Die angenehme Raumatmosphäre resultiert vor allem aus den raumbildenden Oberflächen in warmen Erdtönen und natürlichen Baustoffen, die nicht zuletzt dazu beigetragen haben, dass das Tinnerbäcksbadet das schwedische Miljøbyggnad-Nachhaltigkeitszertifikat in Silber erreichte. Neben Decken-Akustikpaneelen aus zementgebundener Holzwolle und Wandbekleidungen aus filigranen Holzlamellen, fällt der lebhaft strukturierte Boden ins Auge: beige Feinsteinzeugfliesen im Format 600 x 600 mm der Serie Savona von Agrob Buchtal.
Die Fliese Savona ist am Boden auch in allen öffentlichen Bereichen im Erdgeschoss zu finden: im Foyer und im Restaurant, aber auch auf dem Weg vom Seiteneingang zur 1400 Sitzplätze fassenden Zuschauertribüne am 50-Meter-Wettkampfbecken. Den Übergang zum Umkleidebereich nehmen die Badegäste sofort intuitiv wahr. Denn hier – wie auch in den angrenzenden Badebereichen – liegt die Serie Chroma Pool und prägt das Bodenbild in Sandgrau.
Weiche Formen, fließende Übergänge
Natürliche Materialien bestimmen auch die Badebereiche. Decken-Fachwerkträger und -Akustikpaneele sowie Wandbekleidungen aus Holz harmonieren hier mit den sandgrauen Agrob Buchtal-Fliesen der Beckenumgänge und den bläulich schimmernden Wasserbecken. Für nahtlose Übergänge sind nahezu sämtliche Wasserbecken mit Chroma Pool in weißgrau ausgestattet. Eine Ausnahme bildet der Familienbadbereich. Hier bekleiden aktivweiße 25 x 25 mm Mosaikfliesen die elegant geschwungenen Beckenwände und -ränder. Plural macht die verschiedenen Bereiche – von der Gegenstromanlage bis hin zum sanft auslaufenden Strand des Wellenbeckens – als zusammenhängende sowohl im Grundriss als auch im Querschnitt runde Badelandschaft erlebbar. Eine weitere Besonderheit sind die sonderangefertigten Rinnensteine des Systems Wiesbaden von Agrob Buchtal. Ein Rücksprung auf der zum Wasser zeigenden Seite ermöglicht das flächenbündige Überfliesen bis knapp unter die Ablaufkante, sodass die Rinne in diesem Bereich fast vollständig vom Mosaik überdeckt ist und als Teil der Beckenwand wahrgenommen wird. Ähnlich dynamische Formen, modelliert aus den gleichen Mosaikfliesen (allerdings in hellem Sandgrau), finden sich im Spa-Bereich – dort wieder kombiniert mit Savona.
Das Gestaltungspotenzial der Fliesen nutzen
Ein weiteres Charakteristikum der Badelandschaft sind die vielen handwerklich maßgefertigten Detaillösungen – etwa die linear verlegten Flachrinnen von Agrob Buchtal. Sie dienen einer optimalen Oberflächenentwässerung im Bereich der Beckenumgänge und machen außerdem nur wenige Gehrungsschnitte notwendig, wodurch die Beckenumgänge als Fläche wie aus einem Guss erscheinen. Darüber hinaus ermöglichen sie die material- und zeitsparende Verlegung der Bodenfliesen im Dünnbett. Wie selbstverständlich und routiniert die Architekten das Gestaltungspotenzial der Serie Chroma Pool nutzen, zeigt sich auch bei den Startblocksockeln am 50-Meter-Wettkampfbecken und bei den als Sitzbänke ausgebildeten Rändern entlang der Glasfassaden. Beide wurden so mit Fliesen bekleidet, dass sie gleichsam mit dem Boden verschmolzen zu sein scheinen.
Nachhaltigkeit durch Gestaltung
Hinter dem erkennbaren Wunsch nach einem durchgängigen Erscheinungsbild steht eine entwerferische Logik. Die Keramikfliesen erfüllen nicht nur sämtliche funktionalen Anforderungen – etwa in Bezug auf Langlebigkeit, Rutschhemmung, Reinigung und Hygiene. Sie sorgen dafür, dass das Tinnerbäcksbadet intuitiv begreifbar ist. Da letztlich das gesamte Schwimmbad dieser Logik folgt, aber auch dank der zeitlosen, farblich zurückhaltenden Gestaltung, entsteht ein Gebäude, das sich auf lange Sicht weder physisch noch visuell abnutzen wird. Der Entwurf von 3XN zielt also auf eine lange Nutzungsdauer ab – die wohl wesentlichste Grundvoraussetzung für nachhaltige Gebäudekonzepte, noch vor dem Einsatz nachhaltiger Baustoffe.
Pressekontakt
Gabriele Busse (Pressesprecherin / Senior Manager PR)
Deutsche Steinzeug Cremer & Breuer AG
T. +49 (0)228 391-1104
M. +49 (0)151 14976931
Email: gabriele.busse@deutsche-steinzeug.de